Ausflug ins Blaue …¶
… ins Violette genau genommen. Ganz richtig, beim letzten Blu-ray-Brenner-Schnäppchen konnte ich nicht widerstehen. Dank dem LG BH10LS bin nun also auch ich im HD-Zeitalter angekommen! Für ein ausgewachsenes Tutorial ist es zu früh. Im Moment bin ich noch in der Phase, wo ich wild alle Tools ausprobiere, die mir in die Finger kommen. Von sinnvollem Workflow kann keine Rede sein. Aber für einen ersten Eindruck reicht’s.
Wenn man Film-Discs anfasst, steht man ja immer sofort mit einem Bein im Arbeitslager. Deswegen lasst mich erstmal versichern, dass ich natürlich niemals die Filmindustrie brutal berauben und meine höchstpersönlich gekauften Scheiben auch abspielen wollen würde. Davon abgesehen gehen wir mal davon aus, dass der Anti-Abspiel-Irrsinn nicht zutrifft.
Was also tun mit der ersten Blauscheibe? Erst rippen und verarbeiten dauert viel zu lange. Schließlich will ich hier stressfrei und jetzt 1080p in Aktion sehen! Einen offiziell Blu-ray-fähigen Softwareplayer einzukaufen, seh’ ich natürlich auch nicht ein. Das muss mit MPC Homecinema gehen! Klappt auch, nachdem ich den Menüpunkt File › Open DVD beherzt großzügig ausgelegt habe – schließlich ist die Blu-ray genauso wie die DVD 12cm groß und rund. Also!
Menüs kann der MPC zwar nicht, aber er sucht sich automatisch die längste Playlist der Disc heraus und spielt die ab. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass das der Hauptfilm ist. Ein bisschen lästig ist, dass von jedem Spurtyp einfach die erste aktiviert wird. V.a. heißt das, der Film läuft standardmäßig mit Untertiteln. Naja, das ist schnell behoben, Film läuft und ich bin ein bisschen erstaunt, wie einfach das war. Kein Basteln, keine Hacks? Enttäuschend, wirklich! Aber das kann beim Encoding ja noch kommen.
Über die Vorzüge vom Blu-ray-Bild brauch’ ich euch HD-Experten ja sicher wenig erzählen. 1080p ist schon saugeil! Dass Disc- und Bildschirm-Auflösung fürs Vollbild genau zusammenpassen, schadet natürlich auch nicht. Ich hab mich spontan dran gewöhnt . Und HD hat ja auch sonst seine Vorteile: Kein PAL-Speedup mehr (teilweise echt irritierend, wenn man den Soundtrack gut kennt), keine vermatschten NTSC-nach-PAL-Transfers. Interlacing … naja … das schaffen wir dann beim HD-Nachfolger gar.
Die neuen Audioformate lassen mich dagegen vollkommen kalt. Ob nun 8 statt 6 Kanäle und noch ein paar Kilobit mehr: das reißt’s nicht raus. Anders die Untertitel: das sind auf einmal keine Pixeltürmchen mehr, sondern die sind ja lesbar, ohne sie erst in Text umzuwandeln! Und sehen dabei auch noch gut aus.
Insgesamt bin ich glücklich, und vielleicht hätte ich nicht ganz so spät einsteigen sollen. Wenn die Industrie mit ihren Anti-Abspielmaßnahmen nicht so massiv Amok gelaufen wäre, hätte ich das wohl auch getan. Aber so war eine zeitlang Boykott einfach bitter nötig.
Für den ersten HD-Eindruck soll das erstmal reichen. Demnächst zur allgemeinen Erheitung auf diesem Kanal: Brother Johns erste HD-Encodingversuche. Stay tuned!
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