Quelle laden

Als ersten Schritt auf dem Weg zur fertigen Filmdatei laden wir das Quellvideo. Dabei wird das Video analysiert und je nach Bedarf Audio- und Untertitelspuren extrahiert.

StaxRip empfiehlt MakeMKV, um Blu-rays und DVDs auf die Platte zu rippen. Da dieses Tool Abspielsperren entfernen kann, schlägt wieder einmal die Zensur zu. MakeMKV mag die sinnvollste Lösung sein oder auch nicht. Ich kann dazu leider nichts sagen.

Um das Quellvideo zu laden, klicken wir im StaxRip-Hauptfenster oben links auf den Source-Link oder doppelklicken in das Eingabefeld darunter.

Welche Option wir im folgenden Dialogfenster auswählen, hängt von der Art der Quelle ab.

Einzelne Quelldatei

Es gibt unzählige Situationen, in denen wir eine einzelne Quelldatei verarbeiten wollen. Das kann eine nach Matroska gerippte Disc sein, ein MPEG-Transport-Stream der Fernsehaufnahme, eine von Youtube heruntergeladene MP4 usw.

Wir wählen im Quelle-Öffnen-Dialog Single File und suchen im folgenden Dialog die Datei heraus.

Alternativ können wir die Datei auch vom Dateimanager aus ins StaxRip-Hauptfenster ziehen. Mit beiden Methoden öffnet sich anschließend der Auswahldialog für den Quellfilter.

Für die meisten Encodings ist Automatic AviSynth+ eine gute Wahl. Damit haben wir einen sehr zuverlässigen Quellfilter und falls nötig steht uns die gesamte Bandbreite an AviSynth-Scripting und -Filtering zur Verfügung.

Es folgt der Demuxing-Dialog, in dem wir auswählen, welche Audio- und Untertitelspuren wir aus der Quelldatei demuxen und weiterverarbeiten wollen. Mit einem Klick auf OK fängt StaxRip an, die Quelle zu analysieren und zu zerlegen. Das kann ein paar Minuten dauern. Anschließend landen wir im automatisch vorkonfigurierten StaxRip-Hauptfenster.

DVD-Rip als VOBs

Ein klassischer DVD-Rip funktioniert so wie im Ripping-Kapitel beschrieben: Wir kopieren den Hauptfilm als eine Reihe von VOB-Dateien auf die Platte. Anschließend indexieren wir mit DGIndex das Video und extrahieren die Audiospuren. Da StaxRip aber vollständig auf 64bit-Software setzt, können wir DGIndex nicht verwenden, denn dafür gibt es keinen 64bit-Quellfilter.

StaxRip kann trotzdem mit Hauptfilm-VOBs umgehen. Dazu wählen wir im Quelle-Öffnen-Dialog Merge Files.

Im folgenden Merge-Dialog laden wir über den Add-Button sämtliche VOBs des Hauptfilms. Wenn wir alle VOBs auf einmal hinzufügen, sortiert sie StaxRip alphabetisch. Mit den Up- und Down-Buttons können wir die Reihenfolge falls nötig anpassen.

Alternativ lässt sich die Kaskade von Dialogfenstern auch vermeiden, indem wir alle nötigen VOB-Dateien im Dateimanager markieren und ins StaxRip-Hauptfenster ziehen.

Mit beiden Methoden öffnet sich anschließend der Auswahldialog für den Quellfilter, wie oben beim Laden einer einzelnen Datei beschrieben. Nachdem wir den bestätigt haben, arbeitet StaxRip einige Minuten, um aus den VOBs Video, Audio und Untertitel zu extrahieren. Anschließend landen wir im automatisch vorkonfigurierten StaxRip-Hauptfenster.

Blu-ray direkt von der Scheibe

Blu-rays kann StaxRip direkt von der Scheibe weg verarbeiten, solange keine Abspielsperre dazwischenfunkt. Dasselbe gilt, wenn die Blu-ray schon als 1:1-Kopie auf der Platte liegt.

Wir wählen im Quelle-Öffnen-Dialog dann Blu-ray Folder. Dann suchen wir das Blu-ray-Laufwerk oder den Ordner mit der kopierten Disc heraus. StaxRip startet nun eac3to, um die Disc zu analysieren. Das kann einen Moment dauern, dann erscheint ein Dialogfenster, in dem wir die Playliste des Hauptfilms auswählen.

Die Playlisten sind nach Länge sortiert. Wie wir den Eintrag für den Hauptfilm zuverlässig erkennen, steht im Handarbeitsteil zum Blu-ray-Demuxing.

Mit einem Klick auf die Hauptfilm-Liste starten wir den zweiten, genaueren Analyselauf. Je nach Disc kann das schon einmal eine Minute dauern. StaxRip zeigt zwar das nächste Konfigurationsfenster gleich an, aber die Fortschrittsanzeige in der Titelleiste lässt gerne ein Stück auf sich warten. Also Geduld: StaxRip ist nicht abgestürzt. Nach dem Ende der Analyse stellen wir alles nötige fürs Demuxing ein.

Das Video demuxen wir immer nach MKV, da wir damit am besten weiterarbeiten können. Wenn die Playlist mehrere Varianten des Videos enthält (meisten verschiedene Auflösungen), wählen wir bei Stream die passende aus. Im Audio-Abschnitt haken wir alle benötigten Tonspuren an und stellen jeweils ein, auf welche Weise wir sie demuxen wollen. StaxRip wählt die Optionen automatisch so, dass sie tatsächlich nur extrahiert und nicht gleich re-encodiert werden.

Bei DTS Master Audio sollten wir evtl. Hand anlegen. Die vollständige verlustlose Spur ist riesig und bietet qualitativ keinen hörbaren Unterschied zum darin enthaltenen DTS-Core, einer ganz normalen 5.1-DTS-Spur. Wir müssen zwar eventuell auf zwei Kanäle verzichten (7.1 gegenüber 5.1), doch das fällt nur bei einem professionell ausgebauten Heimkino ins Gewicht – also, professionell im Sinne eines eigenen Kinozimmers. Deswegen ist es oft sinnvoll, bei DTS-MA unter Output auf dts zu stellen. StaxRip fügt dann unter Options automatisch die Option -core ein, um nur den DTS-Core zu extrahieren. Wer die volle Spur haben will, stellt unter Options auf dtsma.

Dann wenden wir uns dem unteren Bereich des Fensters zu.

Im Subtitles-Abschnitt setzen wir Haken bei den benötigten Untertitelspuren. Um keine Zwangsuntertitel zu vergessen extrahieren wir am besten sämtliche Spuren aller nötigen Sprachen. Welche wir davon tatsächlich im fertigen Encoding haben wollen, entscheiden wir später.

Die erzeugten Einzelspuren speichert StaxRip im unter Target Directory angegebenen Ordner. Bleibt noch der Haken bei Extract Chapters, um die Kapitelliste zu speichern. Dann starten wir mit einem Klick auf OK das Demuxing. Setzt Kaffee auf, wenn ihr direkt von der Disc arbeitet! Denn eine halbe Stunde kann es schon dauern, bis 20 bis 25 GB Daten auf die Festplatte geschaufelt sind.

Geladene Quelle überprüfen

Egal ob DVD, Blu-ray oder eine anderes Video: Wenn das Laden erledigt ist erscheinen im Source-Abschnitt des StaxRip-Fensters der Name der Quelldatei und die Eckdaten des Films.

Unter Crop sehen wir die automatisch zugeschnittene Auflösung; natürlich nur, wenn wir das Auto-Cropping aktiviert haben. Das Seitenverhältnis der Quelle erkennt StaxRip automatisch. Bei DVDs und Blu-rays funktioniert das i.d.R. zuverlässig. Bei exotischeren Quellen, z.B. TV-Aufnahmen oder Camcorder-Videos, nicht unbedingt. Deshalb können wir über den PAR-Link ein Menü aufrufen und den passenden Wert manuell auswählen.

Die beiden Punkte Automatic 16:9 und Automatic 4:3 auf der ersten Menüebene zwingen StaxRip, für das Quellvideo ein DAR von 16:9 bzw. 4:3 anzunehmen. In den meisten Fällen sollte eine der beiden Einstellungen ausreichen, um ein falsch erkanntes Seitenverhältnis geradezurücken. In den Untermenüs DAR und PAR haben wir weitere Möglichkeiten, um 16:9, 4:3 oder quadratische Pixel (1:1) zu erzwingen. Wenn alle Stricke reißen, öffnen wir das Options-Hauptmenü und gehen zu Image › Aspect Ratio. Dort in den beiden Custom-Source-Feldern können wir ein beliebiges Display-AR oder Pixel-AR eingeben.

Die Preview-Funktion (F5) zeigt uns das Bild in seiner endgültigen Form, also einschließlich Cropping, Resizing und unter Berücksichtigung des Seitenverhältnisses. Wenn wir dort keine Verzerrung mehr sehen, haben wir ein passendes AR gewählt.

Was es mit dem Seitenverhältnis und den verschiedenen Abkürzungen auf sich hat, damit beschäftigen wir uns im Hintergrundwissen im Kapitel Anamorphes Quellvideo.
zuletzt aktualisiert: 09.05.2016

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