Software installieren

Bei manchen der Encodingtools müssen wir bei der Installation bestimmte Dinge beachten oder zusätzliche Kleinigkeiten einrichten. Wie das geht, erklärt dieses Kapitel.

Für sämtliche Software, die hier nicht aufgeführt ist, reicht es, das Installationsprogramm auszuführen oder das Download-Archiv zu entpacken.

Eac3to/Haali Matroska Muxer

Eac3to ist unser Blu-ray-Demuxer. Damit eac3to die Videospur in den Matroska-Container verpacken kann, muss der Haali Matroska Muxer installiert und im DirectShow-System registriert sein. Das erledigt der Haali-Installer problemlos. Interessant wird es dann, wenn wir Haali ausschließlich für eac3to verwenden wollen und nicht als Splitter bei der Wiedergabe – z.B. weil wir dafür lieber auf den LAV Splitter setzen.

Folgendes müssen wir tun, damit Haali vollständig und garantiert das DirectShow-Wiedergabesystem komplett in Ruhe lässt und ausschließlich als Matroska-Muxer für eac3to funktioniert. Beim Haali-Setup deaktivieren wir sämtliche Splitter-Optionen, so dass der Konfigurationsdialog so aussieht:

Leider lässt sich in diesem Dialog der Matroska-Splitter nicht deaktivieren. Dafür müssen wir nach der Installation noch einmal mit einem DirectShow-Filter-Manager selbst Hand anlegen, geeignet ist z.B. der Manager von Softella: einfach herunterladen und entpacken.

Wir starten den Manager mit Adminrechten (Rechtsklick › Als Admin ausführen) und bekommen im Hauptfenster eine Liste aller installierten Filter im DirectShow-System präsentiert. Darunter sind auch die drei Einträge

  • Haali Media Splitter,
  • Haali Media Splitter (AR),
  • Haali Simple Media Splitter.

Alle drei entfernen wir über den Button Remove selected filter. Wichtig ist, dass der Haali Matroska Muxer aktiv bleibt, den genau das ist der Filter, den eac3to benötigt.

Wer sein System gerade neu aufsetzt, kann auch zuerst Haali und dann den gewünschten Wiedergabe-Splitter (z.B. LAV) installieren und sich den Filter-Manager sparen. Dann ist Haali zwar in DirectShow registriert, drängelt sich aber nicht mehr in den Vordergrund.

Qaac ohne Quicktime-Installation

Qaac ist unser Frontend für Apples Quicktime-AAC-Encoder. Natürlich könnten wir zusätzlich zu Qaac einfach Quicktime installieren, aber wer will das auf einem Windows-Computer schon. Zum Glück ist Qaac genauso zufrieden, wenn es alle nötigen Quicktime-DLLs findet.

Für iTunes-Nutzer ist dieser Abschnitt uninteressant, da iTunes Quicktime benötigt und automatisch mitinstalliert. Notwendig ist mindestens iTunes Version 10.5.

Wir öffnen den Quicktime-Installer mit einem entsprechend fähigen Packprogramm, z.B. 7-Zip. Achtet darauf, den Installer tatsächlich als Archiv zu öffnen und nicht auszuführen! Im Installer enthalten ist eine Datei namens AppleApplicationSupport.msi. Die entpacken wir und wiederholen das Spiel, öffnen sie also als Archiv.

Jetzt haben wir Zugriff auf alle Dateien, die Qaac zum Encoding benötigt. Aktuell (Quicktime 7.7.1) sind das folgende:

ASL.dll, CoreAudioToolbox.dll, CoreFoundation.dll, icudt46.dll, libdispatch.dll, libicuin.dll, libicuuc.dll, objc.dll, pthreadVC2.dll.

Die entpacken wir, speichern sie im selben Ordner wie Qaac und können nun Quicktime-AAC encodieren.

Falls Qaac mit einer Fehlermeldung über falsche Anwendungskonfiguration, falsche Side-by-Side-Konfiguration o.ä. abbricht, haben wir die nötige Visual C++ 2005 Runtime nicht installiert. Die können wir bei Microsoft herunterladen.

Subtitle Edit

Mit Subtitle Edit wandeln wir Grafikuntertitel in Text um. Der Installer von der Projekthomepage enthält nur Wörterbücher und Texterkennungsdaten für Englisch. Andere Sprachen müssen wir selbst nachinstallieren.

Zuerst installieren wir Subtitle Edit. Dann besorgen wir uns vom Tesseract-Projekt die Datei deu.traineddata mit den Trainingsdaten für die deutsche Texterkennung. Die Datei speichern wir in den Unterordner Tesseract\tessdata des Subtitle-Edit-Installationsordners, also z.B. C:\Program Files\Subtitle Edit\Tesseract\tessdata. In diesem Ordner liegt schon die eng.traineddata mit den englischen Trainingsdaten.

Deutsche Wörterbücher für die Rechtschreibprüfung installieren wir direkt in Subtitle Edit über das Menü Rechtschreibprüfung › Wörterbücher herunterladen.

Wörterbuchdialog mit ausgewählter Sprache »German (de-DE frami) dictionaries«

Es gibt mehrere Varianten für die deutsche Sprache. Wichtig ist v.a. German (Germany), um den Großteil der deutschen Untertitel abzudecken. Mit einen Klick auf Herunterladen installieren wir das ausgewählte Wörterbuch.

Wenn dabei eine »Nicht-gefunden«-Fehlermeldung auftritt, sind Subtitle Edits Links zu den Wörterbüchern veraltet. In dem Fall müssen wir sie manuell herunterladen und entpacken.

  • Über das LibreOffice Extension Center suchen wir uns die gewünschte Sprache heraus – z.B. Deutsch (Deutschland) – und laden die aktuellste Version herunter.

  • Wir erhalten eine Datei mit der Endung .oxt. Das ist ein simples Zip-Archiv. Wir benennen die Endung in .zip um und öffnen die Datei mit einem beliebigen Archivprogramm, z.B. 7-Zip.

  • Bleiben wir bei Deutsch als Beispiel. Die Dateien für Subtitle Edit liegen im Archiv in den Ordnern de_DE_frami (Wörterbücher) und hyph_de_DE (Silbentrennung). Wir brauchen:

    • de_DE_frami\de_DE_frami.aff
    • de_DE_frami\de_DE_frami.dic
    • hyph_de_DE\hyph_de_DE.dic

    Die drei Dateien entpacken wir in den Benutzerordner von Subtitle Edit: %APPDATA%\Subtitle Edit\Dictionaries.

    Wofür genau %APPDATA% steht, ist je nach System und Benutzername unterschiedlich. Normalerweise wird C:\Users\<Benutername>\AppData\Roaming\Subtitle Edit\Dictionaries daraus.

    Um ganz sicher zu gehen, können wir einfach ein Windows-Explorer-Fenster öffnen (Win+E) und den APPDATA-Pfad genau so wie oben gezeigt in die Pfad-Leiste eingeben. Der Explorer bringt uns dann zum passenden Ordner.

  • Die entpackten Wörterbuch-Dateien müssen wir noch in de_DE.aff und de_DE.dic umbenennen.

Das Endergebnis sieht in etwa so aus:

Ordner %APPDATA%\\Subtitle Edit\\Dictionaries mit den Dateien de_DE.aff, de_DE.dic und hyph_de_DE.dic

Jetzt sind in Subtitle Edit die deutschen Wörterbücher verfügbar. Mit anderen Sprachen funktioniert es genauso.

Handarbeitsskripte

Zuerst installieren wir Python und achten im Installer darauf, diese Installation als systemweites Standardpython einzurichten. Die Skripte selbst kopieren wir in einen Ordner, der im System-Suchpfad enthalten ist. So können wir sie von überall her einfach mit ihrem Namen aufrufen. Notfalls eignet sich der Windows-Ordner; besser ist es, einen eigenen Ordner anzulegen und den dem Suchpfad hinzuzufügen.

Dafür öffnen wir die Konfiguration der Umgebungsvariablen: Systemsteuerung › System › Erweiterte Systemeinstellungen › Umgebungsvariablen. Dort unter Systemvariablen passen wir zwei Einträge an.

  • PATHEXT: Hier hängen wir durch einen Strichpunkt getrennt .py als neue Dateiendung an. Das führt dazu, dass wir die Skripte tatsächlich mit skriptname aufrufen können anstatt mit skriptname.py.
  • PATH: Hier hängen wir ebenfalls durch einen Strichpunkt getrennt den Pfad zum Skriptordner an.

Aus-/Einloggen oder ein Neustart kann anschließend nicht schaden, um sicherzustellen, dass das komplette System die Änderungen mitbekommen hat.

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