StaxRip einrichten

Für die Konfiguration von StaxRip sollten wir uns ein bisschen Zeit nehmen. Zwar erhalten wir in der Regel automatisch eine Meldung über fehlende Einstellungen und landen anschließend im passenden Dialogfenster, was aber tendenziell dazu führt, dass man bei den ersten Encodings vor dem Start eine ganze Reihe Meldungen bestätigen und Dialoge durchklicken muss. Wer damit besser zurecht kommt, kann das natürlich gerne so handhaben.

Beim allerersten Programmstart fragt StaxRip, wo es seine Konfigurationsdateien speichern soll. Wir wählen die Option, die AppData\Roaming im Namen hat. Das ist in der Windows-Welt der Standardordner für benutzerspezifische Programmeinstellungen.

Die Konfiguration von StaxRip spielt sich auf zwei Ebenen ab. Zum einen existieren die Projektoptionen, die sich nur auf das aktuelle Encodingprojekt beziehen, zum anderen gibt es globale Optionen, die für StaxRip insgesamt und damit für alle Projekte gelten.

Projektoptionen

Zu den Projektoptionen gelangen wir über Options in der Menüleiste oder mit der Taste F8. Wir bauen uns jetzt eine Standardkonfiguration zusammen, die wir abspeichern und bei jedem Start von StaxRip automatisch laden.

Los geht’s auf der Image-Seite.

Output mod legt den Mod-Wert fest, den das fertig beschnittene und evtl. skalierte Bild einhalten muss. Es spricht wenig dagegen, die Mindestanforderung 2 einzustellen, d.h. das Höhe und Breite müssen jeweils glatt durch 2 teilbar sein. Ein strengerer Wert ist nur nötig, wenn unser Abspielgerät nicht mit mod-2 umgehen kann. Dann bietet sich 16 für maximale Kompatibilität an.

Auto resize image size stellt beim Öffnen des Quellvideos automatisch eine Zielauflösung ein, die ungefähr die angegebene Anzahl an Pixeln hat. Außer für prähistorische 1-CD- oder 2-CD-Encodings ist das nicht sinnvoll. Deshalb lassen wir die Option auf 0 = disabled stehen.

Weiter geht’s auf der Aspect-Ratio-Seite.

Wenn wir ein anamorphes Encoding im Sinn haben, ist Auto aspect ratio signaling wichtig. Diese Option konfiguriert automatisch Encoder und Muxer, so dass beide das nötige AR-Flag in den Videostream bzw. Container schreiben. Deshalb sollten wir sie unbedingt aktiviert lassen. Auf Encodings mit quadratischen Pixeln hat diese Option keine entscheidende Auswirkung.

Auch Use ITU-R BT.601 ist nur für anamorphe Encodings interessant. Wir lassen den Haken gesetzt, damit StaxRip für die Aspect-Ratio-Berechnung den MPEG-4-üblichen Standard benutzt.

Mit dem Maximum aspect ratio error definieren wir, wie groß der prozentuale Seitenverhältnis-Fehler maximal werden darf, bevor StaxRip warnt. Die voreingestellten 2% können wir so stehen lassen.

Bleibt noch die Crop-Seite, um die Konfiguration fürs Videobild abzuschließen.

Auto correct crop values stellt beim Cropping v.a. sicher, dass die Einschränkungen des benutzten Farbraums respektiert werden. Da uns kaum etwas anderes als YV12 unterkommt, bedeutet das, sämtliche Crop-Werte können nur gerade Zahlen sein.

Mit einem Haken bei Auto crop borders veranlassen wir StaxRip, beim Öffnen einer Quelldatei automatisch das Bild zuzuschneiden. Das ist ganz sinnvoll, auch wenn wir später noch einmal kontrollieren, ob tatsächlich sämtliche schwarzen Balken entfernt sind.

Im Subtitles-Abschnitt konfigurieren wir StaxRips Untertitel-Automatik.

Unter Auto load subtitles stehen die Sprachen, die automatisch aus der Quelle extrahiert und ins Encoding eingebunden werden. Wir geben die Sprachen in Kurzform und getrennt durch Kommas an. Die Kürzel sind die international standardisierten Zwei- bzw. Drei-Buchstaben-Abkürzungen nach ISO-639-1 und ISO-639-2. Eine Ausnahme gibt es, die nicht in der ISO-Liste enthalten ist: Untertitel, denen keine Sprache zugeordnet ist, werden über die Kürzel und (undetermined) und iv identifiziert.

Convert Sup to Sub wandelt automatisch Blu-ray-PGS in Vobsub um. Da Vobsubs eine richtig miese Qualität haben, ist das nur sinnvoll, um ein PGS-unfähiges Abspielgerät zu unterstützen.

Auf allen anderen Seiten können wir die Standardeinstellungen übernehmen.

Ein Klick auf OK bringt uns zurück ins Hauptfenster. Um die Einstellungen nicht bei jedem Encoding wiederholen zu müssen, speichern wir das aktuelle Projekt über Project › Save as Template als Vorlage und setzen im Save-Template-Dialog den Haken bei Load template on startup.

Globale Optionen

Die programmweite Konfiguration gilt unabhängig vom Projekt und wird automatisch gesichert. Deshalb benötigen wir den Menüpunkt Tools › Settings im Idealfall nur einmal direkt nach der StaxRip-Installation.

Auf der General-Seite können wir unter Startup Template die Projektoptionen-Vorlage einstellen, die beim Starten von StaxRip geladen wird. Dort steht schon die Vorlage, die wir gerade eben gespeichert haben.

Wer mit vielen verschiedenen Konfigurationen arbeitet, für den ist Show template selection when loading new files interessant. Ist dies Option aktiv, zeigt StaxRip den Auswahldialog für die Projektvorlagen, wenn wir eine neue Quelle laden.

Externe Programme

Das Settings-Fenster ist damit erledigt. Es bleibt noch ein Blick in die Konfiguration der externen Tools. Davon gibt es eine ganze Liste, denn schließlich erledigt StaxRip das Encoding nicht selbst, sondern steuert nur den Haufen von Programmen, die für die eigentliche Arbeit verantwortlich sind. Über Tools › Applications erreichen wir das passende Fenster.

Auf der linken Seite sehen wir eine Baumansicht aller Tools, mit denen StaxRip arbeiten kann. Rechts werden Informationen zum gerade ausgewählten Tool angezeigt. Das StaxRip-Downloadpaket enthält die meisten Tools, so dass fehlende Programme normalerweise kein Problem sind.

Wenn StaxRip während der Konfiguration eines Encodings feststellt, dass ein nötiges Programm nicht vorhanden ist, öffnet sich automatisch das Apps-Fenster auf der passenden Seite. Dort haben wir die Möglichkeit, das Programm herunterzuladen oder – wie im Screenshot zu sehen – gleich zu installieren.

Alle Tools, die StaxRip mitliefert, liegen im Apps-Unterordner des StaxRip-Verzeichnisses. Diese Programme sollten wir ohne hieb- und stichfesten Grund nicht manuell austauschen, sondern für Updates auf die nächste StaxRip-Version warten. StaxRip ist nämlich äußerst wählerisch, was die Programmversionen angeht. Entspricht die installierte Version nicht genau derjenigen, die unter Version steht, wird das Tool vorsichtshalber als möglicherweise inkompatibel markiert.

StaxRip ist nun vollständig konfiguriert, und wir können uns beruhigt ans Encoding wagen.

zuletzt aktualisiert: 09.05.2016

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