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MP3-Encoding mit LAME

MP3 H ist nicht wie Vorbis und AAC von Anfang an stark auf VBR ausgelegt. Im Gegenteil gab es lange Zeit keinen MP3-Encoder mit vernünftigem VBR-Modus. Heute gehört das allerdings dank LAME der Vergangenheit an, und es gilt auch für MP3: variable Bitrate bringt die beste Qualität und sollte immer verwendet werden. Zu einer wichtigen Ausnahme kommen wir weiter unten.

Da MP3 nur Stereo unterstützt, entfällt die Auswahl der Zielkanäle. Wir brauchen nur im MP3-Register unter Target auf Quality zu klicken, um den VBR-Modus einzustellen.

Im Quality-Abschnitt stellen wir die gewünschte Qualitätsstufe ein. Seit LAME 3.97 gehören die weit bekannten Presets offiziell der Vergangenheit an. Zum Vergleich eine kleine Tabelle, welche Qualitätsstufe für welches Preset steht und welche Bitraten wir erwarten sollten.

Quality 100 --preset extreme ca. 200 kbit/s
Quality 80 --preset standard ca. 150 kbit/s
Quality 60 --preset medium ca. 120 kbit/s

Mit Qualität 80 wie im Bild sind wir kompromisslos auf der qualitativ sicheren Seite. In den meisten Fällen sollte 60 allerdings ausreichen. Unter Variable bitrate mode sollten wir außerdem fast wählen, was den früheren Fast-Presets entspricht und inzwischen die empfohlene Einstellung ist. Es gibt auch tatsächlich keinen Grund, auf die deutlich höhere Geschwindigkeit zu verzichten.

Damit kommen wir zum Nachteil von VBR-MP3. Dieser Nachteil gilt ausschließlich für den AVI-Container H, der mit VBR-Audio (nicht nur MP3) Probleme haben kann. Genau genommen kommt die Einschränkung eigentlich vom ACM-Audioframework, das eng mit AVI verknüpft ist und wegen seines Alters lediglich CBR versteht. Das führt dazu, dass alle Programme, die rein auf ACM setzen, mit VBR in AVI nicht zurechtkommen. Ausnahmen sind im Wesentlichen nur VirtualDubMod und AVI-Mux GUI, die das von Nando entwickelte Verfahren nutzen, um die ACM-Beschränkung zu umgehen. Auch das originale VirtualDub unterstützt seit Version 1.8 VBR-MP3.

Das Nando-Verfahren erzeugt AVI-Dateien, die sich in der Regel problemlos abspielen lassen. Paranoide Gemüter oder Hardwareplayer-Liebhaber sollten sich trotzdem überlegen, bei CBR zu bleiben. Das kostet zwar etwas Qualität, schließt aber sämtliche Wiedergabeprobleme aus.

CBR-MP3 erzeugen wir mit den folgenden Einstellungen.

Unter Target wählen wir Bitrate und klicken im Bitrate-Abschnitt Restrict encoder... an. Mit dem Schieberegler stellen wir dann die gewünschte Bitrate ein. Werte unter 96 kbit/s sollten wir dabei der Tonqualität zuliebe besser vermeiden. Genauso dürfte für die meisten Tonspuren mehr als 160 kbit/s eher Platzverschwendung als Qualitätssteigerung sein.

Damit sind die MP3-Einstellungen beendet und wir können per Start Processing das Transcoding starten.