mkvtoolnix ist ein Toolpaket für den Matroska-Container. Für uns ist das interessant, wenn wir uns für Matroska und AAC-Audio entschieden haben, denn VirtualDubMod ist nicht AAC-fähig. In dem Fall konnten wir auch die Tonspur(en) nicht schon mit Gordian Knot zum Film dazumuxen. Wir haben also einen fertigen Film, der nur das Video enthält, und separat dazu AAC-Ton und evtl. Untertitel und Kapitel.
Das Programm aus mkvtoolnix, um alles zusammenzufügen, heißt mkvmerge und ist genauso wie BeSweet eine Konsolenanwendung. Die grafische Oberfläche dazu nennt sich mmg, und die starten wir.
Mit Add oder per Drag&Drop können wir alle benötigten Dateien hinzufügen, im Bild sind das die von GKnot erzeugte Videodatei, zwei AAC-Audiospuren und zwei SubRip-Untertitel. Die Spuren sind am Ende in der gleichen Reihenfolge in der Datei gespeichert wie sie hier erscheinen. Mit Up und Down können wir Spuren verschieben.
Unter Language stellen wir für Audios und Untertitel die passende Sprache ein. Die erscheint dann beim Abspielen auch wieder im Player.
Delay hatten wir schon einmal bei BeSweet angesprochen. Um diese Anzahl Millisekunden muss die Audiospur verschoben werden, um synchron zum Video zu laufen. Den Wert aus dem Dateinamen (DELAY -23ms) übertragen wir incl. Vorzeichen in das Delay-Feld. Wichtig: Wenn wir am Anfang bei BeSweet das Delay schon einmal berücksichtigt haben, gilt jetzt immer ein Delay von 0.
Den Haken bei AAC is SBR... müssen wir setzen, wenn unsere AAC-Tonspuren den High-Efficiency-Modus (HE) verwenden und nicht im MP4-Container verpackt sind. Dann kann mkvmerge nämlich das Vorhandensein von HE nicht automatisch erkennen. Da BeSweet nur MP4-AACs erstellt, sollte uns die Checkbox keine Probleme bereiten und kann deaktiviert bleiben. mkvmerge erkennt die BeSweet-AACs auch ohne unsere Hilfe korrekt.
Ganz unten geben wir noch den Namen der Ausgabedatei an und wechseln dann ins Register Global.
Enable splitting bleibt (bei 2-CD-Rips) erst einmal aus, da wir noch nicht wissen, wo der Film geteilt werden muss. Unter Chapter file können wir die Datei mit den Kapitelinformationen angeben, die wir ganz am Anfang mit DVD Decrypter erstellt haben. File/segment title gibt dem Film einen Namen (hat nichts mit dem Dateinamen zu tun), dann starten wir ganz links unten mit Start muxing den Muxing-Vorgang. Der dauert ein paar Minuten, dann liegt der Film komplett fertig in einem Stück auf der Platte und muss noch gesplittet werden. mmg können wir solange offen lassen.
Den fertigen Film laden wir in VirtualDubMod und suchen wie unter Film splitten beschrieben einen passenden Punkt zum Schneiden heraus. Das Schneiden selbst muss dann mkvmerge übernehmen.
Leider lässt sich in mkvmerge keine exakte Framenummer als Schnittpunkt angeben, sondern nur Zeit oder Größe. mkvmerge sucht automatisch das nächste Keyframe nach der angegebenen Position und schneidet dort. Mit diesem Wissen können wir den Schnitt genauso exakt steuern wie über eine Framenummer, schließlich gibt uns VirtualDubMod an, bei wieviel Megabyte der gewünschte Schnittpunkt liegt (4).
Diesen Wert rechnen wir erst in Kilobyte um (im Beispiel 695,48 × 1024 = 712.171,52) und runden dann ein wenig ab (z. B. auf 712.165).
Dann gehen wir zurück zu mmg, setzen den Haken bei Enable splitting, lassen link files deaktiviert (das wird afaik noch von keinem Player unterstützt) und geben bei max number of files die 2 für 2 CDs ein. Unter Split by size tragen wir unseren abgerundeten Wert ein und setzen ein K dahinter für Kilobyte.
Alle anderen Einstellungen bleiben wie am Anfang, mit Start muxing erzeugen wir die endgültigen Dateien. Damit ist der Film komplett fertig.
Anmerkung: Für drei oder mehr CDs wird es noch ein wenig aufwändiger, da wir mkvmerge immer nur einen Schnittpunkt angeben können. D. h. wir nehmen die komplette Datei, splitten wie oben beschrieben. Dann haben wir einen Teil für die erste CD und einen zweiten größeren Teil für die restlichen CDs. Für diesen suchen wir in VirtualDubMod den nächsten Schnittpunkt und laden ihn dann in mmg (Achtung! Nicht wieder die ursprüngliche Nur-Video-Datei nehmen!). Einstellungen zu Tonspuren usw. sind nicht mehr nötig, denn die stecken in der Datei ja schon drin. Wir konfigurieren wieder das Splitting und teilen die Datei. Für alle weiteren CDs geht's genauso. Wichtig: max. number of files bleibt immer auf 2!